32
Iv. §. 2. Sündliches Verderben der Cananiter.
Miffethat: Hoffart und Alles vollauf, und guter Friede; aber dem
Armen und Dürftigen halfen sie nicht, sondern waren stolz und tha-
ten Greuel vor mir. Und dabei hatten sie ihres Wesens kein Hehl,
sondern rühmten ihre Sünde und verbargen sie nicht (Jes. 3, 9).
Welch eine unglaubliche Frechheit und Schamlosigkeit, daß die ganze
Stadt Sodom, Jung und Alt, das ganze Volk aus allen Enden vor
Lot's Haus kam, und forderten die zwei schönen Fremdlinge von
ihm, um ihre hündische Unzucht mit ihnen zu treiben. Und selbst
die Besten unter ihnen, Lot's Eidame, da er ihnen das nahende
Verderben ankündigte, hatten keine Spur von Gewissensschrecken, son-
dern cs war ihnen lächerlich.
Schon hatte der Herr sie durch ein kurz vorhergehendes Gericht
warnen lassen, da Kedorlaomer mit seinem Heere hereinbrach
und schlug den König von Sodom sammt seinen Genossen und allem
Volk, und nahmen alle Speise und alle Habe und zogen davon.
Hätte man nicht denken sollen, sie würden sich's haben zur Warnung
dienen lassen? Aber als der Herr kam und Nachsuchung hielt, fand
er keine zehn Gerechte, ja ikicht Einen in der Stadt, außer Lot. Da
kehrete er die Stätte um und machte daraus ein ewiges Denkmal sei-
ner Gerechtigkeit, die sich nicht spotten läßt. Dieselbe Gesinnung, die-
selbe viehische Gemeinheit wie in Sodom, dieselben Greuel eines un-
züchtigen Götzendienstes (1 Kön. 21, 26) hatten sich seitdem unter
sämmtlichen Cananitern bis zur höchsten Verruchtheit gesteigert,
da kam Jsrael's Racheschwert über sie und raffte sie alle dahin.
Bei den hamitischen Cananitern finden wir dieselben Charakter-
züge wieder wie bei den hamitischen Aegyptern. Freche Hoffart und
Grausamkeit*) und schamlose Unzucht. Was wird uns doch alles er-
zählt schon von Esau's cananitischen Weibern, die der Rebecca so
viel Herzeleid machen, daß sie nicht mehr leben mag; von der Schän-
dung der Dina in Sichem, von der greulichen Unfläthigkeit der canani-
tischen Männer und Weiber in 1 Mos. 38. Aus ihren Sitten kann
man auf ihre Religion schließen. Ihr Götzendienst ruhte auf denselben
Grundlagen, wie der ägyptische und findet sich durch das ganze vor-
dere Asien in den mannigfachsten Formen, aber in der Hauptsache im-
mer übereinstimmend wieder. Es waren die zeugenden und empfan-
genden, die lebenschaffenden und verderbenden Kräfte der Natur, die
sie als männliche und weibliche Gottheiten verehrten. Statt des ägyp-
tischen Osiris trat in Asien der Baal hervor, der zeugende Sonnen-
gott, und statt der Isis die Aschera, die empfangende Erdgöttin.
*) Man denke an Adoni Bezek's 70 Könige mit verhauenem Daumen unter
seinem Tische (Nicht. 1, 7).
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand]]
Extrahierte Ortsnamen: Sodom Sodom Sodom Sichem Asien
Iv. §. 3. Jsrael's Ankunft zumfi Verderben für die Cananitcr.
33
Ihnen gegenüber fteht die wilde, kriegerische Ast arte und der Alles
verderbende und verschlingende Moloch. Diesem Verderber, kein
Moloch, wurden die schrecklichen Feueropfer gebracht, die Kinder,
welche in den Armen des glühenden Götzenbildes verbrannt wurden.
Von tiefem gräßlichen cananitischen Götzendienst sagt die Schrift Ps.
106, 37 f.: sie dieneten ihren Götzen und opferten ihre Söhne und
Töchter den Teufeln, und vergossen unschuldiges Blut, das Blut ihrer
Söhne und Töchter, die fte^opferten den Götzen Canaan's, daß das
Land von Blutschulden beflecket ward. Vor diesem Greuelwesen war-
net der Herr die Israeliten 5 Mos. 18, 9—12; „Du sollst nicht thun
den Greuel dieser Völker, daß nicht unter dir gefunden werde der sei-
nen Sohn oder Tochter durch's Feuer gehen lasset, oder ein Weissager,
oder ein Tagewähler oder der auf Vogelgeschrei achtet, oder ein Zau-
berer oder Beschwörer oder Wahrsager oder Zeichendeuter oder der die
Todten frage. Denn um solcher Greuel willen vertreibt sie der Herr
dein Gott vor dir her." Wohin die Phönizier kommen und sich nieder-
lassen, sei es zu Lande oder zur See, dahin verpflanzen sie diesen
schrecklichen Götzendienst. Nicht ohne Schauder berichten eine große
Anzahl heidnischer Schriftsteller von dem grauenhaften Verbrennen der
Kinder auf den phönizischen Colonieen in Afrika, Spanien u. s. w.
Der in Tyrus am meisten verehrte Gott hieß Melkarth (beiden
Griechen Herakles) und war eine Zusammenfassung des Baal und
Moloch-, wie solche bei den Asiaten häufiger vorkommt. Er stellt die
Sonne dar in ihrer wohlthätigen und lebenerweckenden, aber auch in
ihrer versengenden und zerstörenden Kraft. Ihm gegenüber steht die
Astarte, die finstere, strenge, schweigende Göttin, die durch Ver-
stümmelung und Entmannung verehrt wurde, die Nacht- und Mond-
göttin. Aber der Melkarth verfolgt sie mit seiner glühenden Leiden-
schaft nach Westen hin bis an das Ende der Erde. Da endlich ergiebt sie
sich ihm und nun wird aus der finstern Ast arte die lockende Asch er a,
die Geburtsgöttin, die ganz besonders in Sidon und auf der von Si-
doniern besetzten Insel Cypern verehrt wurde. Diese Asch er a (von
Luther gewöhnlich „Hain" übersetzt) ist recht eigentlich die Göttin der
Wollust. In ihren Tempeln wurden die ekelhaften Orgien gefeiert, da
Weiber und Jungfrauen (aus Frömmigkeit!) ihre Keuschheit opferten
und durch wollüstige Fleischesfeier sich dem Dienst dieser Hurengöttin
weihetcn. Das Alte Testament ist voll von Warnungen an die Israeli-
ten, sich vor der Nachahmung solcher Greuel zu hüten, und voll trauriger
Beispiele, daß sie es nicht gethan (Rieht. 2, 13. 3, 7. 6, 25. 10, 6.
1 Sam. 7, 3. 12, 10 u. s. w.).
§. 3. Jsrael's Ankunft zum Verderben für die
Cananiter.
Nach der langen Läuterungszeit in der Wüste kam das Volk
Israel von Osten her an die Grenzen Canaan's, ungefähr da, wo
der Jordan sich in's todte Meer ergießt. Erst diesseit des Jordan
sollte ihr Nachewerk an den Cananitern beginnen, denn erst da be-
v. Rvhden, Leitfaden. 3
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
TM Hauptwörter (100): [T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
Extrahierte Personennamen: Luther
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Spanien Tyrus Sidon Cypern Israel
Iv. §. 4. Cananiter inmitten Jsrael's.
35
der sie zur Ruhe bringt, ist das Vorspiel des rechten und wahren
Frievebringers Jesus. Auch der Name ist gleichlautend. Muß doch
auch das neutestamentliche Volk Gottes erst unter dem Zuchtmeister
Dioses gestanden, erst unter Furcht und Zittern die Gebote des Herrn
am Sinai gehört haben, erst tausendfach in der Wüste geprüft, geläutert
und gereinigt sein, ehe der rechte Josua es zur Ruhe bringen kann.
Ueberhaupt ist die Geschichte Israel ein vollständiger Abriß der zukünftigen,
nun auch schon zum größten Theil verlaufenen Geschichte der Kirche Christi.
Ja sie ist auch ein Spiegel für den Kreislauf jedes einzelnen Christen-
lebens; insonderheit der bisher besprochene Abschnitt der heiligen Ge-
schichte. Von der Taufe tm rothen Meere an, bis zur bewußten Bund-
schließung mit dem Herrn am Sinai, begleitet von dein mitfolgenden
Fels, welcher Christus ist, gespeist mit Himmelsbrod und getränkt mit
Lebenswasser, durch tausend Kämpfe und Gefahren hindurchgerettet,
schwer gezüchtiget für die wiederholten Ausbrüche der Sünde, neugebo-
ren in der Wüste, da das alte Geschlecht ausstarb und das neue her-
anwuchs, so kamen sie endlich, so kommt der müde Christenpilger nach
mühevoller Irrfahrt zu den Grenzen des heiligen Canaan, da sie ru-
hen sollten.
§. 4. Cananiter inmitten Jsrael's.
Wie sich wunderbar das Meer vor ihnen getheilt hatte beim
Auszug aus Aegypten, so theilte sich wunderbar der Strom vor
Israel beim Eingang in's Land Canaan. Derselbe Gott, der damals
ihnen eine Rettungslhür geöffnet vor ihren Feinden, öffnete ihnen jetzt
die verschlossene Eingangspforte in das Herz des verheißenen Lan-
des, stürzte die Mauern der Stadt Jericho, die als Schlüssel des
Gebirges Ephraim gelten konnte, und machte die Kinder Israel zu
Meistern dieser wichtigsten militärischen Position. Durch sie war die
feindliche Macht von vorn herein in zwei Hälften getrennt. Da ward
es ihnen leicht, erst nach Süden hin die fünf vereinigten Könige der
Amoriter im Thal Gibeon zu schlagen und steh das Gebirge Juda
zu unterwerfen; dann sich nach Norden kehrend auch die Macht des
gefürchteten Cananiterkönigs zu Hazor zu brechen und somit den
Norden wie den Süden des Landes sich zu öffnen. Aber man sieht
leicht, daß durch diese Feldzüge und Schlachten die Aufgabe des
Josua bei Weitem noch nicht gelöst war. Er sollte das ganze Ca-
naan, von der Meeresküste an bis an den Jordan, nicht bloß über-
wältigen, sondern auch einnehmen, die heidnischen Völker nicht bloß
schlagen und schwächen, sondern auch ausrotten. Bisher aber war
nur das Erste geschehen. Ausgerottet waren die Cananiter und
Amoriter noch keineswegs. Sie wohnten noch überall in ihren festen
Städten, besonders in den Niederungen des Landes. Die eigentliche
3'
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
Extrahierte Personennamen: Cananiter Frievebringers_Jesus Josua Christus Christenpilger Cananiter Jordan
Extrahierte Ortsnamen: Gottes Israel Christi Israel Jericho Israel Gibeon Juda
Iv. §. 5. Die Eqnanitcr cun Meer (Phönizier). 37
Eigentümer zurückfällt, unmöglich gemacht. Die Abgaben, welche
Jeder zu geben hat, sind Dankopfer, welche dazu dienen sollen, das
Nationalheiligthum und die Diener desselben, die Priester und Leviten,
zu unterhalten. Diese letzteren aber haben die Verpflichtung, nicht
bloß den Tempeldiensi zu besorgen, sondern auch die Kenntniß des Ge-
setzes im Volke lebendig zu erhalten. So sollte das Volk ohne mensch-
lische Herrscher, lediglich durch die natürliche Autorität der Aeltesten
und Priester in der Befolgung der göttlichen Gesetze und in sittlicher
Reinheit erhalten werden — ein Musterstaat, nicht bloß für alle Nach-
barn, sondern auch für die gcsammte Nachwelt. Aber dieser Muster-
staat ist nie zu Stande gekommen. Mit den Cananitern in seiner
Mitte konnte er nicht bestehen. Die Reinheit war dahin; das Gottes-
volk hatte die gottvergessene und abgefallene Welt unter sich zugelassen,
und lebte mit ihr in vertraulichem Verkehr — ein trauriges Zeichen,
daß die Aufrichtung und Erhaltung eines reinen und heiligen Staa-
tes in dieser sündigen Welt nicht ausführbar ist. Aber an die Ein-
zelnen im Staate ergeht nichts desto minder die unabweisliche Forde-
rung, heilig zu sein, gleich wie Gott heilig ist, und seinen Geboten
zu folgen.
§. 5. Die Cananiter am Meer (Phönizier).
Lassen wir zunächst die weitere Führung des Volkes Israel aus
den Augen, und fragen nach den ferneren Schicksalen der Cananiter.
Ein furchtbares Strafgericht war über sie ergangen, wenn auch nicht
in der ganzen Ausdehnung, wie der Herr es angekündigt hatte.
Zwar nicht die sündliche und strafwürdige Nachlässigkeit der Israeliten
brachte dem Ueberrest noch eine Gnadenfrist, denn der Herr hätte ja viel
andere Mittel in Händen gehabt, sie vollends zu vertilgen. Aber „sein
Erbarmen ist zu groß und reuet ihn bald der Strafe." Die canani-
tischen und amoritischen Stämme am Jordan, in Gilead und Basan
waren wirklich ausgerottet. Im eigentlichen Canaan waren sie
besiegt und zinspflichtig geworden, unzählige waren getödtet, andere
geflüchtet. Eben damals begannen die massenhaften Auswanderungen
der Cananiter über's Meer. Im nördlichen Afrika soll sich noch in
später Zeit eine Denksäule erhalten haben mit der Inschrift: daß
ihre Vorfahren dorthin geflüchtet seien vor Josua, dem Räuber ih-
res Landes. Aber durch alle diese Einbußen wurde doch der Lebensnerv
der cananitischen Macht und ihre Bedeutsamkeit für die Weltgeschichte
keineswegs berührt. Auch da sie durch spätere Erstarkung des Vol-
kes Israel noch tiefer gedemüthigt wurden, da ihr wieder erneuertes
Reich im nördlichen Canaan durch Barak und Debora vernichtet,
da das ganze Gebirgsland ihnen verschlossen ward und nur noch der
schmale Küstenstreif am Libanon hin ihnen übrig blieb, waren sie
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Josua Barak Debora
Extrahierte Ortsnamen: Jordan Gilead Afrika Israel
38 Iv. §. 5. Die Cananiter am Meer (Phönizier).
noch eben so reich, eben so mächtig, eben so einflußreich wie ehedem.
Denn ihre Heimath war daö Meer. Auf dem Lande brauchten sie
nur eine Stätte, wo sie wohnen, und Handelsstraßen, auf denen sie ihre
Maaren empfangen und versenden konnten. Auf dem Meer breiteten
sie ihre zahlreichen Flotten aus, und trugen das Silber von dem
spanischen Tartessus, das Zinn von England, den Bernstein von
Preußens Küsten, das Gold aus Mohrenland, das Elfenbein aus
Afrika und aus Ostindien, die Gewürze aus Ceylon oder gar aus
den Sunda-Inseln in die Häfen von Ezeongeber, Elath, Tyrus und
Sidon. Und von den Hafenstädten machten sich dann die langen
Züge der Karavanen auf und Maulthiere und Kameele trugen die
kostbaren Maaren, die ihre Kaufmannsschiffe von fernher brachten,
tief in die Länder hinein nach Aegypten (damals trieb Aegypten keinen
Seehandel), nach Arabien und Mesopotamien, nach Armenien und
Syrien. Juda aber mit allen seinen Nachbarstaaten brachte wiederum
alle seine Erzeugnisse, seine rohen Producto nach den gewerbthätigen
Cananltcrftädten. Dort wurde die Molle, die Gewebe, die Lein-
wand gefärbt und bereitet, und dann wieder hinausgesandt in die
fernen Colonicen auf den griechischen und italienischen Inseln und
Küsten, am afrikanischen und spanischen Ufer, und an allen erreich-
baren Punkten des Mittelmeers. Man muß das 27. Capitel des
Ezechiel lesen, um einen Begriff zu bekommen von der ungeheuren
Ausdehnung und Mannigfaltigkeit des Verkehrs und von der uner-
hörten Pracht und Ueppigkeit in den Palästen dieser „Kaufleute, die
Fürsten sind, und ihre Krämer die herrlichsten im Lande." Es hat
sich mehrfach in der Weltgeschichte dieselbe Erscheinung wiederholt.
Wir brauchen nur an Venedig und Genua zu erinnern im Mittel-
alter, an Holland vor zwei Jahrhunderten. Aber kaum jemals scheint
die Herrlichkeit eines kleinen das Meer beherrschenden Staates zu
solcher Höhe gediehen zu sein, wie die der phönizischen Städte im
Alterthum.
Wie schon oben bemerkt, war der Anfangspunkt und ursprüngliche
Hauptsttz der phönizischen Macht am mittelländischen Meer die Stadt
Sidon. Von Sidon aus gingen jene frühesten Colonieen, die schon zu
Mo sis und Josua's Zeiten nach Griechenland, Italien, Afrika und
Spanien gesendet wurden. Von Sidon wurde Tyrus gegründet, oder
richtiger die schon bestehende Stadt neu bevölkert und erweitert. Die
Tochter aber ward allmälig größer und reicher als ihre Mutter, und
in späterer Zeit war Sivon der Stadt Tyruö mehrfach unterthanig
geworden. Von Tyrus aus verbreiteten sich die phönizischen Haudels-
factoreien und Colonieen durch die dainals bekannte Welt. Die Erzeug-
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Ortsnamen: England Afrika Ostindien Ceylon Elath Tyrus Mesopotamien Armenien Syrien Juda Venedig Genua Holland Sidon Griechenland Italien Afrika Spanien
Iv. §. 6. Einwirkung Jsrael's auf die Canamtcr.
41
Herrn selber als ein Muster des nickt abzuweisenden und einzuschüch-
ternden Glaubens entgegentrat, so müssen wir sagen: es fanden sich
unter den Phöniziern viel leichtere Anknüpfungspunkte für den fra-
genden und suchenden Glauben als unter den Aegyptern.
Derselbe Unterschied tritt hier schon hervor wie später zu Athen
und Corinth und bis auf den heutigen Tag in aller Welt. Die Weis-
heitsmänner in Athen (wie vormals in Aegypten) verspotten die Pre-
digt des Paulus und nur ein Paar vereinzelte Seelen werden gerettet.
Aber in der üppigen, in Lurus und -Ausschweifung, in Hoffart und
Laster ganz versunkenen großen Handelsstadt Corinth spricht der Herr:
„ich habe ein großes Volk in dieser Stadt"; und dort ward die wich-
tigste paulinische Gemeinde begründet. Sollten wir nicht etwas Aehn-
liches von den großen alttestamentlichen Handelsstädten Phöniziens
annehmen dürfen? Auch im Neuen Testamente wird Tyrus noch
erwähnt, als eine blühende Gemeinde in ihren Mauern bergend, die den
Palllus mit großer Innigkeit aufnimmt. „Sie geleiteten uns alle mit
Weibern und Kindern bis hinaus vor die Stadt, und knieten ilieder
am Ufer und beteten; und als wir einander gesegnet hatten, traten
wir in das Schiff, jene aber wandten sich wieder zu den Jhrigeil"
(Apstg. 21, 5). Das Schlußurtheil entnehmen wir dein Mlinde des
Herrn, der da spricht (Matth. 11, 22. Llic. 10, 13): „Wehe dir Cho-
razin uild Bethsaida! wären solche Thaten zu Tyrus und Sidon ge-
schehen, als bei euch geschehen sind, sie hätten vorzeiten in Sack und
Asche Buße gethun. Es wird Tyrus und Sidon erträglicher ergehen
am jüngsten Gericht denn elich." Also bei aller Wollust, bei aller
Gewinnsucht, bei aller Schwelgerei, bei aller Genußsucht, bei allem
Hasten an irdischem Wohlleben war unter diesenl Handelsvolk doch
mehr Empfänglichkeit für die göttlichen Wahrheiten wie unter Israel.
Das Wort, welches der Herr zu den wissensstolzen und gerechtigkeits-
eiteln Schriftgelehrten, Hohenpriestern und Aellesten sprach (Matth. 21,
31): „die Zöllner und Huren mögen wohl eher in's Himmelreich kom-
men als ihr", hat allwege seine Gültigkeit gehabt und wird sie bis
an's Ende behalten. Auch die materiellen Interessen der jetzigen Zeit
sind kauin ein so großes Hinderniß für das Christenthum, als die
falsch berühmte Kunst und die voit Gott abgekehrte Weisheit der
Wissenden unserer Tage. Aber bei alledem wurdeit auch aus dein
cananilischen Geschlecht doch verhältnißmäßig nur Wenige errettet; und
wo die Gerichte Gottes über die Welt gehen, da wird das Babylon
des hoffärtigen Krämergeistes in erster Liirie von ihnen betroffen wer-
den, wie Offb. 18 uns bezeugt.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort]]
14
Ii. §. 3. Das Hervortreten der geschichtlichen Völker.
§. 3. Das Hervortreten der geschichtlichen Völker.
Von nun an bekommt die Geschichte der Menschheit einen be-
stimmten Kern und Mittelpunkt, um den sich Alles, wenn auch unbe-
wußt, wie um seine Sonne dreht — das ist das Volk Gottes, zu-
nächst Abraham's Same. In dem Maße, wie die übrigen Völker
mit diesem Volk Gottes in Berührung kommen, gewinnen sie Bedeu-
tung für die allgemeine Geschichte. Je weiter sie von ihm entfernt
liegen, desto mehr bleibt über ihre Entwickelung und Geschichte tiefe
Nacht und Nebel ausgebreitet; und die allgemeine Weltgeschichte
übergeht sie mit Stillschweigen. So scheiden sich sofort von selber
aus: die meisten Völker Japhet's im hintern, östlichen und nörd-
lichen Asien, auch das indische und chinesische, nicht minder die alten
Völker des nördlichen Europa, und fast alle Nachkommen Ham's.
Nur diejenigen Völker und Staaten, welche zwischen dem k a spi scheu
und persischen Meer, und in den Uferländern des mittelländi-
schen Meeres wohnen, also die um das Land Canaan wie um
ihren geographischen Mittelpunkt herumliegen, kommen demnächst für
die Weltgeschichte in Betracht, und zwar bis auf die Aufrichtung
des Reiches Christi ausschließlich nur diese: also Aegypten und
Syrien, die Länder und Völker am Eufrat und Tigris und in
Persien, und die griechischen Völker in Asien und Europa, zu
denen erst ganz zuletzt auch noch die Römer sich gesellen.
Nachdem aber Christus der Herr auf Erden erschienen und von
den Juden verworfen ist, versetzt sich die Weltgeschichte auf einen
ganz andern Schauplatz, von Osten nach Westen und Norden. Statt
Jerusalem wird Rom der Mittelpunkt des Königreichs Christi
und damit auch zugleich den Mittelpunkt, um welchen die Geschichte der
fünfzehn folgenden Jahrhunderte nach Christo sich dreht. Deutsch-
land aber ist es, und die germanischen Völker, welche dieses Rom
mit ihrem Herzblut nähren, und da der aus Aberglaube und Herrsch-
sucht aufgebaute Papstthron endlich erschüttert wird und das Papst-
reich zerbricht, bleibt Deutschland das Herz, von dem die näh-
renden Säfte in alle Glieder der europäischen Christenheit überströ-
men, und das deutsche Volk daö Volk der Wahl aus Japhet's
Stamme; gleichwie Israel, das nun zersprengte und zertretene, aber
zu einer herrlichen Wiederherstellung aufbewahrte Israel das Volk
der Wahl aus Sem's Geschlechtern war und als solches auch der-
einst noch wiederum erscheinen wird. Um Deutschland her lagern
sich die übrigen losgerissenen Theile des alten Papstreichs. Nach
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Personennamen: Christus
Extrahierte Ortsnamen: Gottes Gottes Europa Christi Syrien Persien Asien Europa Christi Christo Deutschland Israel Israel Deutschland
44
V. §. 2. Amalekiter und Edomiter.
ihnen wohnen, und sie benutzten deren rohe Körperkraft, um ihren
kriegerischen Unternehmungen größern Nachdruck zu geben. Die
Israeliten fotlteu eigentlich gar keine Philister im Lande dulden. Der
Küstenstrich, den sie bewohnten, sollte zum Gebiete Juda imb Dan ge-
schlagen werden. Haben sie auch nie ernstlich den Versuch gemacht,
das Philisterland zu erobern, so waren sie doch auch nicht gemeint,
dies fremde Volk weiter um sich greifen zu lassen, und so kam es
zti unaufhörlichen Kämpfen, in denen die Israeliten bis auf David's
Zeit fast immer unterlagen. Gott selbst hatte die kriegerischen Phi-
lister den, Volk Israel als Lehrmeister an die Seite gestellt, „daß
die Geschlechter Israel wußten und lerneten streiten, die vorher nichts
darum wußten" (Nicht. 3, 2). In den Kämpfen für und gegen die
Philister lernte auch David streiten, und aus der Mitte der Philister
gewann er sich seine Leibwache, die tapfere Kriegerschaar der Kreti und
Plethi, zu denen atich noch die 600 treuen Gathiter kamen (2 Sam.
15, 18). Von da an war zwar das Philisterland abhängig von den
Königen Jsrael's, doch nicht für immer. Vielmehr setzten sich die
Kämpfe mit den Philistern noch bis zum Falle Jerusalems fort, ja
sie dauerten noch darüber hinaus.
§. 2. Amalekiter und Edomiter.
Indem wir nn den Grenzen Canaan's entlang, von dem Lande
der Philister durch den Süden nach dem Osten herumgehen, treffen
wir zunächst das rathselhaste Volk der Amalekiter in der Wüste,
und darnach die Edomiter auf dem Gebirge Seir. Räthselhast sind
die Amalekiter, weil man von ihrem Ursprung gar nichts Zuverlässi-
ges weiß, und doch gerade sie in einem so bestimmten feindlichen Ver-
hältniß zu Israel und unter einem scharf ausgesprochenen Urtheil
Gotteö stehen. Amalek war nämlich das erste heidnische Volk, wel-
ches dem Volk Gottes nach seinem Auszug aus Aegypten in der
Wüste feindlich entgegentrat, und von Jo su a durch Mo sis Gebet
überwunden wurde. Damals sprach der Herr: ich will den Amalek
unter dem Himmel austilgen, daß man seiner nicht mehr gedenke
(2 Mos. 17, 14), und ließ diesen Spruch durch den Mund deö
Bileam wiederholen (4 Mos. 24, 20). Jahrhunderte hindurch blieb
die Drohung unausgeführt. Amalek aber, anstatt die Frist des lang-
müthigen Gottes zur Umkehr zu nutzen, fuhr fort nach wilder Räuberweise
Israel bei jeder Gelegenheit zu bekriegen und zu plündern (4 Mos. 14,
45. Nicht. 3, 13. 6, 3). Sobald daher Israel in der Person des
Saul einen König erhalten hatte, der vor ihnen Herzog, war es einer
der ersten Aufträge Gottes an ihn, Amalek zu vertilgen. Ich habe
bedacht, was Amalek wieder Israel that, und wie es ihm den Weg
verlegte, da es aus Aegypten zog, so zeuch nun hin und schlage die
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
Extrahierte Personennamen: David David
Extrahierte Ortsnamen: Juda Israel Israel Israel Amalek Gottes Amalek Amalek Israel Israel Gottes Amalek Amalek Israel
Iß n. §. 3. Das Hervortreten der geschichtlichen Völker.
hin verfolgen, aus welchem laut dem Zeuguiß der Schrift es seinen
Ursprung nahm. Nur über Ein Volk, oder vielmehr eine Staaten-
bilvung scheint uns Moses noch einen besondern Ausschluß geben zu
wollen: über die Gründung von Babylon. Babylon war und
blieb die älteste Darstellung des widergöttlichen Reiches auf Erden.
Als sein Gründer tritt Ham's Enkel, der trotzige Nimrod hervor,
der seine Herrschaft über die semitischen Geschlechter am Eufrat und
Tigris ausbreitete und die Anfänge eines Weltreichs bildete, welches
später von hier aus dem Gottesvolk in Canaan Verderben bringen
sollte. Und schon zu Abraham's Zeit geschah etwas der Art. Ein
Nimrod's Sohn und Erbe Kedorlaomer fiel von Babel aus über
die Grenzvölker Canaan's her, und führte auch den Lot, den Zu-
gehörigen des erwählten Samens, mit sich fort. Aber Abraham hat
ihn geschlagen und den Lot befreit, zum Vorzeichen, daß der Glaube
der Sieg ist, der die Welt und alle Vorkämpfer der Welt überwindet;
daß aber Der, welcher den edlen Glaubensgrund schändet durch den
Eintritt in die Lebensgemeinschaft der Gottlosen, und sich theilhaftig
macht ihrer Werke, die doch nur Holz, Heu und Stoppeln sind, am
Ende doch Schaden leiden, und nur mit Noch noch seine Seele retten
wird (1 Cor. 3, 13).
Anmerkung. Ein theurer Gottesmann äußert sich über diese Verhältnisse
also: Die Israeliten heißen die Kinder des Reichs, weil sie von oben ge-
boren sind. Wäre kein Reich vom Himmel von Gott für die Menschheit
bestimmt und bereitet, so hätte es nie ein Volk auf Erden gegeben, das den
Namen des lebendigen Gottes an seiner Stirn, und die Verheißung eines
ewigen Reichs in seinem Schooße trug. Wie kein einziger Mensch seinen
Anfang kennt und von seiner Geburt und den ersten Jahren seines Daseins
ein Bewußtsein hat, so ist es auch mit allen Völkern der Welt. Kein ein-
ziges kennt seinen Anfang. Je weiter die Völker zurückblicken in die Ver-
gangenheit, desto ungewisser wird ihre Geschichte und endlich verliert sic sich
in dunkle Nacht. Nur Israel allein kennt seinen Anfang. Denn es ist
nicht wie die Weltvölker aus dem dunklen Naturgrund, sondern es ist von
oben herab geboren durch ein Wort Gottes, das nur mit vollem Bewußt-
sein konnte ausgenommen werden, und das in ihni die Quelle eines neuen
Lebens wurde. Mit einem Worte Gottes fängt Jsrael's Geschichte an, mit
dem Worte, welches Gott zu Abraham sprach: ich will dein und deiner
Nachkommen Gott sein, und will dich zu einem großen Volke machen und
durch deinen Samen sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden.
Aus diesem Wort ist Israel geboren, und die ganze Geschichte Jsrael's ist
an dieses Wort geknüpft, und ist von ihm überstrahlt, so daß auch da, wo
alle Wolken der Welt ihre dunklen Schatten über den Weg dieses Volkes
werfen, eg doch nie ganz dunkel hat werden können in seiner wunderbaren
Geschichte. Dieses Wort hat auch dem Volke seinen Charakter ausgeprägt,
so daß es, obgleich es selbst immer zu den Götzen der Well sich hinwendct
und sein will wie die Völker und Reiche von dieser Welt, cs ihnen doch im-
mer als ein anderes Volk und ein anderes Reich gcgenüberstcht. Es ist ihm
durch die Geburt von oben ein göttliches Siegel aufgedrückt, daö keine
Sünde und Wcltdicnst vernichten kann. Auch als Knechte der Sünde, auch
als Kinder der Welt bleiben sie Kinder des Reichs; und zu allen Zeiten
sind sie den Völkern der Erde ein Zeichen und Zeuguiß gewesen von dem
Reich, das nicht von dieser Welt und das doch allein der Menschen Ziel
und Bestimmung ist. Und um diese Kinder des -Reiches dreht sich die ganze
Weltgeschichte. Sic sind immer, auch als Dunkel die Erde deckte und Nacht
die Völker, der leuchtende Stern in dieser Nacht gewesen; ja selbst als sie
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]
Extrahierte Personennamen: Babel Abraham Abraham
Extrahierte Ortsnamen: Canaan Gottes Israel Gottes Israel
V. §. 3. Moabiter und Ammoniter.
47
sogar gezwungen, die Beschneidung anzunehmen, und ganz dem jüdi-
schen Volke einverleibt. Aber dennoch gelang es ihnen, des alten
Isaac Verheißung wahr zu machen, das Joch ihrer Brüder von ihrem
Halse zu reißen und auch Herren, ja die Herren ihrer Brüder zu wer-
den. Denn der Her ödes, welcher zur Zeit Christi über die Juden
herrschte, war ein Cdomiter. Aber angebetet hat er den Heiland nicht,
auch keiner seines Samens. Das Höchste, wozu sich ein edomitischer
Fürst erhob, da das Reich Gottes mit Gewalt auf ihn eindrang, war
das halb spöttische, halb ernstgemeinte Wort: es fehlt nicht viel, so
überredest du mich, daß ich ein Christ würde (Apstg. 26, 28).
§.3. Moabiter und Ammoniter.
Auch die Moabiter und Ammoniter waren mit Israel nahe ver-
wandt. Sie waren Lot's Kinder, aber aus einer blutschänderischen
Verbindung entsprossen. Wie sich Lot bereits von Abraham abge-
wandt hatte nach Sodom hin, und sich auch nach Sodom's Unter-
gang nicht wieder zu ihm zurückwandte, so haben auch seine Nach-
kommen nie sich wieder an Israel angeschlossen, sondern ihre Ent-
fremdung hat sich mit der Zeit zu einer grimmigen Feindschaft ge-
steigert. Sie hatten ein schönes und reiches Land inne jenseit des
Jordan. Sie wurden daselbst reich und sammelten Schätze durch
Viehzucht, Handel und Landbau (4 Mos. 21). Ein Theil ihres Be-
sitzes war ihnen von den Amcritern abgenommen, nämlich das Land
zwischen Arnon und Jabok, wo der Fürst Sihon zu Hesbon sein
Reich aufrichtete. Als dieser von den Israeliten unter Mosis Füh-
rung erschlagen war, blieb das Land in den Händen Jsrael's, Rüben
und Gad ließen sich daselbst nieder. Das gab später den Ammo-
nitern einen Vorwand zum Kriege, wiewohl Jephtha ihre Ansprüche
bündig widerlegte (Nicht. 11, 12—28). Aber der äußere Vorwand
sollte nur die innere Feindschaft verdecken. Ohne von Israel ange-
griffen oder gereizt zu werden, ließen beide Völker, Moabiter wie
Ammoniter, nie ab, das Volk Gottes zu bedrängen und zu Plagen,
und nachdem sie von David für den Augenblick überwältigt und
eine zeitlang zinspflichtig geworden waren, rissen sie sich später immer
auf's Neue wieder los, und die blutigen Kriege hörten nie auf. Noch
über die Zerstörung Jerusalem's hinaus setzte sich diese Feindschaft
fort. Denn Trotz, Hochmuts) und Zorn wider Israel scheint, nach
den Propheten, der Grundtrieb gewesen zu sein, durch welchen ihr
Verhalten bestimmt wurde. Der Zorn und die Feindschaft galt aber
nicht sowohl dem Volk als dem Gott Jsrael's. Denn sie hatten sich
ganz dem wüsten Götzendienst^ der benachbarten Heidenvölker ange-
schlossen und ihre Götter Ca mos und Milcom waren nichts Ande-
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
Extrahierte Personennamen: Abraham Abraham Jephtha David David
Extrahierte Ortsnamen: Christi Gottes Israel Sodom Israel Jordan Jabok Mosis Israel Gottes Israel